Sonntag, 12. Februar 2012

Begegnung mit der Vergangenheit

Heute Besuch gehabt von einem alten Bekannten, mit dem ich eine Zeit zusammen an einer ausländischen Universität gearbeitet habe. Er ist inzwischen Lehrer und damit zufrieden. - Hat gemeint, dass ich auch unbedingt wieder etwas Geisteswissenschaftliches machen soll. "Es ist schade, wenn das ganze Wissen einfach brachliegt. Man muss sich regen, damit das Wissen unter die Leute kommt. Du hast doch auch so viele andere Projekte damals gemacht."
Damit hat er Recht. Nur wenn man um 8 Uhr morgens aus dem Haus geht und abends um 19 Uhr wieder daheim ist, dann bleibt nicht mehr viel Kraft und Energie, um noch etwas Neues zu machen. Dann ist man durch und legt die Beine hoch. Und hat wieder den ganzen Tag Fachfremdes getan, Produkte verkauft. Mit Erfolg, aber unglücklich. Und reich ist man wieder nicht geworden.
Damals gab es eine Zeit, da habe ich wenig bis sehr wenig Geld gehabt. Und keine Krankenversicherung, keine Rentenversicherung, keine Arbeitslosenversicherung. Aber dafür vier richtig spannende Jobs gemacht. Und wenn man mich nachts aufgeweckt hätte und mich nach meiner Beschäftigung gefragt, dann hätte ich das Richtige geantwortet. - Heute wäre das nicht so. Heute muss ich zweimal überlegen und schlucken, wenn ich wach bin und nach meiner Arbeit gefragt werde.